Hallo. Mir ist auf dem letzten Reichstag mal wieder etwas aufgefallen, was mich in meinem eigenen Larp gelinde nervt und hatte gehofft, das vllt jemand hier ähnliche Herausforderungen hat und eventuell ein paar Tipps für mich.
Ich bin, von Natur aus, extrem nah am Wasser gebaut. Ich heul wegen jedem Scheiß, inklusive Dinge die nicht mal wirklich traurig sind, sondern nur wage sentimental. So Sachen wie „Im Supermarkt Radio läuft Udo Lindenbergs ‚Komet‘ und plötzlich kämpfe ich hinter dem Kühlregal mit den Tränen.“ Mit jeder Art von Konflikt ist es ähnlich – ich bin wütend? Sofort Kloß im Hals. Jemand anderes ist wütend auf mich? Sofort Kloß im Hals. Jemand kritisiert mich? … etc etc
Und um die Kommentare a la ‚Dafür muss man sich doch nicht schämen!‘ mal vorwegzunehmen: Ich weiß, ehrlich. Bin halt ich, so what? Gibt nur ein kleines Problem.
Sobald ich auch nur ein bisschen Kloß im Hals habe, bricht mir die Stimme weg. Kehle zugeschnürt. Im besten Fall krieg ich noch ein bisschen hohes (und leider ehrlich gesagt sehr kindliches und unepisches) Quietschen raus. Längere Worte? Sätze? Kann ich vergessen. Und das ist so uneeeeeeeeeendlich frustrierend wenn man Lust auf epische, emotionale Szenen hat und nach 5 Sekunden Szene plötzlich nix mehr geht.
Ich hab so Bock auf wütende Wortgefecht! Auf emotionale Lebwohl-Szenen durch Tränen hindurch! Auf das Singen von ergreifenden Liedern, ohne das ich bei der zweiten Zeile einfach… aufhöre und nur doch die Lippen mitbewege, weil sich singen grad erledigt hat.
Mal ganz abgesehen davon dass es auch irgendwo einfach frustrierend ist, wenn man ne Figur darstellen will, die irgendeine Form von Respekt gebieten soll – und dann bricht einem die Stimme weg und man quietscht wie eine Maus, weil man IT einmal von der Seite angegangen wurde. Das ist okay als Knappin, auch wenn es mich da schon nervt, aber spätestens als Ritterin… will ich das ehrlich gesagt einfach nicht.
Die einzige Lösung, die ich bisher dafür hab, ist mich halt sehr stark mental ins OT zu begeben für solche Szenen. Komplett aus der Immersion raus und das ganze als ‚Ich sag jetzt halt meinen Text‘ zu spielen. Aber damit kann zwar reden, aber sorgt halt auch dafür, dass ich weniger Spaß habe und die Figur komplett emotionslos bleibt in Szenen, wo Emotionen eigentlich angemessen gewesen wären. Und selbst das geht nur, wenn es mich nicht unerwartet erwischt.
Darum die Frage – geht es hier jemanden ähnlich? Hat jemand da Ratschläge für mich? Wie behält man auch unter Tränen/Kloß im Hals eine feste Stimme? (Oder alternativ, wie bekommt man den Kloß im Hals schnell weg?)