Hallo Ihr Lieben,
ich versuche gerade ein Feedback für das Turnier zu schreiben (awesome Turnier). Ich merke für mich aber selbst, dass ich das momentan gar nicht zusammengeschrieben bekomme, weil es so viel war. Ich bin immer noch müde und erschöpft und hänge stark in einer Selbstreflektion fest. Wir sind eine großartige Spielgemeinschaft. Daher traue ich mich diese Reflektion auch offen zu schreiben. Ich weiß aber nicht wo es hin soll, also liegt es jetzt hier im Spam.
Nur zur Info: Steffen (Lornalth) weiß grundsätzlich über meine Gedanken Bescheid.
Für mich war die Vertragshochzeit die Möglichkeit in den Osten zu kommen. Das war ja das Ziel, in dieser Gemeinschaft anzukommen. Die Rolle der Marie ist 20 Jahre alt. Spielinhalt war sehr sehr lange eine möglichst lukrative Partie zu ehelichen (erst den Baron von Schwingenstein, dann den Prinzen Fridrich von Bardengau, jetzt Lornalth von Eleat). Eine Adelsfigur aus dem niederen Adel zu ehelichen hätte einfach von der bisherigen Charakterstory keinen Sinn ergeben. Leider ist Lornalth Herzog. Ich hatte vor der Ehe bereits Respekt vor seinem hohem Stand.
Ich habe die Rolle jetzt zwei Mal als Herzogin gespielt (Nordmark und das Turnier). Beide Male gehe ich mit einem nicht zufriedenstellenden Gefühl aus der Nummer raus. Nicht falsch verstehen: Ich werde großartig von den anderen Ostspieler:innen hochgeliftet. Das ist wirklich toll! Danke dafür an dieser Stelle. Es geht um meinen eigenen Anspruch und mein eigenes Bild von mir selbst. Und an dieser Stelle weiß ich auch, dass ich liebevoll mit mir umgehen soll. Marie ist von einer einfachen Dame (Rang 8 oder 9) auf Rang 3 in der Adelshierachie aufgestiegen. Das macht etwas mit meinem Kopf. In mir entsteht der Anspruch auch entsprechend proportional herzöglicher/adeliger/krasser/usw... aufzutreten. Es erzeugt Druck bei mir. Ich habe das Gefühl, dass ich fast gar nicht weiß wie ich eine entsprechende Steigerung einer Spieldarstellung bewerkstelligen soll. Gefolge- und Gesindesteuerung ist da noch ein Thema an das ich ran muss (-> Ich muss mehr delegieren. Dafür muss ich die Menschen in Elesgard besser kennen lernen). Dieser Druck richtet sich auch nur gegen mich selbst. Andere Menschen betrachte ich (wie oben beschrieben) liebevoller.
Dieser Post soll kein Fischen für Komplimente werden. Ich weiß, dass ich eine Dame solide und souverän auf dem Parkett darstelle.
Ich habe mich mit Steffen darauf geeignigt, dass ich mir für Marie als Herzogin jetzt ca. zwei Jahre gebe und zu schauen, ob sich mein Gefühl noch richtet. Vielleicht entdecke ich noch den Spaß an der Rolle? Vielleicht bin ich weniger streng mit mir selbst? Falls du da eine gute Idee hast würde ich mich über eine pm oder einen Beitrag hier sehr freuen. Ich sammle aber gleichzeitig Exit-Strategien um Marie aus dem Stand wieder rausziehen zu können. Auch hier freue ich mich über Anregungen (die über meine Vorstellung eine Guinevere/Lancelot-Nummer zu machen hinaus gehen).
Meine nächsten Cons mit Marie sind das TdS2, hoffentlich das Winterfest so es eines 2023 gibt, eine Hochzeit in der alten Welt und der Reichstag.
Ich wollte mir das mal von der Seele schreiben. Vielen Dank.
Anja