Beiträge von lore

    @Immersionsbruch: Ja, unpassende Sprache stört mich tatsächlich eher als Turnschuhe. Heisst aber nicht, dass ich mich dadurch aus dem Spiel reissen lassen muss. Und ist auch keine Aufforderung oder Klage an mein Umfeld, es hat ja jeder seinen eigenen Fetisch. Und ich glaube, wir missverstehen uns hinsichtlich des Levels der Perfektion.


    Mein gedankliches Negativ-Beispiel (ausserhalb Mythodea) bezieht sich auch, das muss ich wohl dazusagen, auf explizite Rhetorik-Situationen und NSC-Rollen, bei denen Vollkommenheit und Perfektion ziemlich beeindruckend gespielt wurden - ehe jeweils die unpassende Übersetzung kam. Beliebige Diskussionen zwischen Tür und Angel sind wahrscheinlich weniger anfällig für mein Problem.


    Es geht mir weniger um die Perfektion, als um den dadurch verursachten Wechsel zwischen it und (erkennbarem) ot. Es wird gezwungenermassen übersetzt, aus ot-Gründen mit ot-Fähigkeiten. Wenn das einigermassen zur Rolle passt und fluppt, fällt es mir weniger auf. Wenn es aber hakt und dadurch oder sonst eine Diskrepanz zur Rolle gibt, kommt halt stärker zum Vorschein, dass es aus ot-Gründen passiert. (Und wie gesagt, ich mache das ja selbst, zwischendurch zu übersetzen. Aus ot-Gründen. Ich denke schon, dass das störend sein kann.)


    Und ja, Magier/Priester/andere Redner*-Chars mit schlechter Rhetorik finde ich auch irritierend. Das heisst aber nicht, dass Film-Niveau mein Anspruch an meine Mitspielerinnen* wäre. Den ich ja auch selbst nicht ansatzweise erfüllen könnte. Es ist eher meine Wunschvorstellung, dass wir alle uns (im Rahmen der Möglichkeiten) Mühe geben. Auf erreichbarem und Con-adäquatem Level, z.B. ohne moderne Begriffe, z.B. indem Priester üben, laut und deutlich zu sprechen, z.B. indem man vorher nachdenkt, wie man Kriegerinnen für die Schlacht anfeuert... Vorbereitung benötigen ja auch Gewandung, Rüstung, Hintergrundstory, Kämpfen und vieles andere. Warum sollte Sprache da ausgenommen sein? Um keine Verwirrung zu stiften, möchte ich auch klarstellen, dass sich meine negativ-Beispiele eher ausserhalb des Ostens finden.


    Zurück zum Marie-Thema: Ich denke, es ist schwierig, dass Marie mit englisch-sprachigen Spielerinnen* kommuniziert, solange Anja sich dabei unwohl fühlt. Weniger weil das Englisch zu schlecht wäre sondern weil es, wie Anja schreibt, sie aus der Rolle holt.

    Ich finde, Englisch im Larp ist wie Turnschuhe (unterm Kleid!), weil die IT-Schuhe vergessen wurden. Bei weitem nicht die perfekte Lösung, aber eine Antwort auf die begrenzten realistischen Möglichkeiten.


    Meine Überlegungen dazu:
    a) Ich persönlich finde schlechtes (oder allzu modernes, unpassendes) Englisch auf Larps ziemlich ot (mindestens so schlecht wie Turnschuhe). Es zeigt mir, was Spielerinnen* machen, nicht deren Chars. Genauso wie schlechtes (oder allzu modernes, unpassendes) Deutsch bei Figuren, die grosse rhetorische Fähigkeiten haben müssten (Magierinnen* etc.), aber deren Spielerinnen* es nicht darstellen können. Bisher habe ich nur sehr selten Situationen erlebt, in denen Übersetzung wirklich Spiel generiert hat. Und noch keine Chars, die absichtlich schlechte Sprachkenntnisse hatten. (Ich finde die Vorschläge dazu gut, habe es nur noch nie gesehen.)
    b) Die Suche nach Dolmetscherinnen* verlangsamt möglicherweise das Spiel. Schön für geplante grosse Szenen oder absehbare Treffen, weniger gut für spontane Situationen. Okay für die Seite, die derweil weiterspielt, blöd für die Seite, die (aus ot-Verständnisgründen) warten muss.
    c) Ich möchte kein Spiel verpassen, weil die andere Person eine andere Sprache spricht und niemanden dadurch ausschliessen.


    Mein Fazit:
    Fremdsprache sprechen aus ot-Gründen, aber akzeptieren, dass es selten gut zur Rolle passt. Und wenn es sich it gar nicht einfügen lässt, aber fürs Spiel wichtig ist, übersetze ich aus ot-Gründen auch für Todfeinde. An fehlenden Fachbegriffen ist es bisher nie gescheitert, da eiert man halt drumrum. Das würde ich allerdings nie voraussetzen oder erwarten, dass alle das so möchten.


    Falls meine Rolle wirklich auf Fremdsprachen oder Übersetzung ausgelegt wäre, würde ich vorher lernen, wie ich mich passend ausdrücken muss. Für Odile habe ich das (im Rahmen) gemacht. Gilt auf deutsch ja genauso: Wer einen Magier/Redner/Priester* spielt, macht sich vorher Gedanken übers Sprechen, vermute ich.


    Im Fall von Marie kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du dir elegante Phrasen in Englisch zusammenstellst und diese halt wiederholst. Für das spontane Treffen mit dem Rosen-Mann ist das natürlich nur eine Teil-Lösung, da bist du weiter hilflos und musst eben deine Hände besser kontrollieren. Würde für eine Diplomatie-begeisterte Dame doch passen. Gibt sich Mühe, aber kann eben nicht alles.


    Falls sich eine Gruppe findet, die sich zu Lap-spezifischen Ausdrücken austauschen möchte, bin ich gern dabei. Hätte auch gern diese Mythodea-Übersetzungshilfe.

    Ich suche schon lange nach einem Schapel und werde es mit dem ebay-Angebot ausprobieren. Falls sich jemand anschließen möchte, meldet euch! Laut Anbieter werden Bestellungen von heute bis Dienstag oder Mittwoch geliefert, rechtzeitig, um etwas zum Reichstag mitzubringen.

    Taha, dann auf jeden Fall A, dann hat Odile schön viel zu tun :D

    Odile findet alles formidable! Die Odile-Spielerin hingegen hatte bislang schon Probleme, sich der Marie optisch anzunähern. Bzw. habe ich es gar nicht ernsthaft versucht, weil absehbar wurde, dass Zeit und Technik fehlen. Stoffe wären vorhanden ;) Ich bin sehr gespannt, in welche Richtung es geht!


    Variante A ist am meisten Marie für mein Empfinden. Eben etwas "anders" als der Osten. Das spricht unbedingt für A. Zweite Überlegung wäre aber für mich, was am besten zum Lorn und seiner Schwester passt oder bewusst nicht ganz passt. Soll der Lorn auch verändert werden?