Deaktivierung der Like-Funktion

  • Ich sehe mich da auch eher bei Anja (B.).


    Für mich war die Benachrichtigung "x hat auf Like gedrückt" immer auch eine Bestätigung, das ich nicht vor leerem Haus spiele - oder schlimmer, das auch Leute daran stören könnten.


    Das hat es einfacher gemacht dran zu bleiben- und auch motiviert.

  • Ich schließe mich auch weitestgehend AnjaB an.


    Zusätzlich ist für mich der "Like" vor allem ein Hinweis darauf gewesen, dass jemand meinen Beitrag aufmerksam gelesen hat.
    Zumindest diese Funktion eines Likes würde ich auch sehr gerne erhalten sehen.
    Dazu wäre mein Vorschlag einer technischen Umsetzung, dass man die Like Option ggf. wieder einschaltet (vielleicht die Datenbank dazu zurücksetzt falls möglich) und das Like Symbol einfach durch vll. ein kleines Buch oder etwas anderes Meinungsneutrales ersetzt.

  • Aber mal ketzerisch auf den Punkt gebracht:


    Ist das nicht schon EIN Teil des Problems? Forenspiel soll doch in erster Linie für dich und deine*n Spielpartner*in sein. Wenn andere noch mitlesen ist das gut und ok, aber wenn du dafür Like als Bestätigung haben magst ist das irgendwie schon EIN Symptom.


    Und ich möchteeuch noch einmal bitten auf die "Verlierer" des Like-Einsatzes zu schauen. Wenn sich jemand (es wären mehrere) dadurch mies fühlt in einer Art, dass es sogar an uns als Orga herangetragen wird, weil sie sich von der Community aufgrund fehlender Likes in ihren Posts nicht so angenommen fühlen, dann ist das ein Problem.

    "Ex Oriente Lux!"

  • weil sie sich von der Community aufgrund fehlender Limes in ihren Posts nicht so angenommen fühlen, dann ist das ein Problem.

    Ich sag das jetzt ungern, aber ... Das ist ein persönliches Problem, das durch die Abschaffung der Likes nicht behoben wird, sondern dadurch wird nur ein Symptom verschleiert. Wobei ich's gut finde, dass ihr euch darüber Gedanken macht, was ihr als Orga in so einem Fall tun könnt. Lösen könnt ihr das Problem ja nicht, das wird auch anderweitig immer wieder auftreten ... Aber ich verstehe sehr gut die Gedanken hinter eurer Entscheidung.

    "Wenn die Elen davon erfährt ... ein Glück dass ich jetzt tot bin!" (Otto K.)

  • Kerstin: Doch genau da greift das Argument ja: Die tatsächlichen negativen psychischen Effekte folgen aus der direkten, einfachen Vergleichbarkeit die wiederum auf der direkten zahlenmäßigne Gegenüberstellung basiert. Insofern ist die "Sichtbarmachung" durch die Likefunktion schon genau das Problem, das sich beheben lässt, indem man die Quantifizierung nicht mehr ermöglicht.

    “We’re all stories in the end. Just make it a good one.”

  • Die negativen psychischen Effekte aus der Vergleichbarkeit sind aber immer ein Symptom dafür, dass man sein Selbstwertgefühl an etwas wie öffentlicher Wahrnehmung festmacht. Versteh mich nicht falsch, ich verurteile das nicht und bin selbst schon oft genug in diese Falle getappt. Ich denke nur, so was ist grundsätzlich ein tiefer liegendes Problem, das ihr mit der Deaktivierung nicht lösen könnt. Aber wie gesagt: Dass ihr damit das Miteinander generell konfliktfreier macht, sehe ich durchaus.

    "Wenn die Elen davon erfährt ... ein Glück dass ich jetzt tot bin!" (Otto K.)

  • Kann man die Like Funktion ggf. so einstellen/umstellen, dass die Likes nur für den Besitzer des Posts und nicht allgemein sichtbar sind?
    Ich vermute aber mal so eine Funktion gibt es noch nicht...


    Btw. Gehen diese Erklärungen zu der Entscheidung nicht auf die meisten Punkte ein die AnjaB genannt hat oder auf meinen Vorschlag.
    Das würde ich mir noch wünschen.

  • Witzigerweise fehlt mir das "Like" vor allem um bei einer Diksussion wie dieser fix zu sagen welchen Beitrag ich stärker unterstützen möchte (entweder wegen den Inhalts oder der Diskussionskultur), bei den Forenspielen muss ich sagen dass ich den Incentive "schönere" Posts zu schreiben tatsächlich zwischendrin anstrengend fand und das obwohl ich ein eher überhöhtes Selbstwertgefühl habe ;) einfach weil es mich doch dazu brachte mehr an die Mitleser und Zuschauer zu denken, die ich sonst ausblende um einfach meinen Spaß zu haben.


    Ich finde die Entscheidung also vollkommen nachvollziehbar und finde die darf die Orga, die ja die Betreuungsarbeit leistet, auch einfach so treffen ohne das groß absprechen zu müssen. Gleichermaßen verstehe ich aber, dass die Erklärung von Benny zu Beginn des Beitrags die ganze Sache sehr viel nachvollziehbarer gestaltet hätte. Dass Personen die sich mit der Like Funktion nicht wohl fühlen das nicht offen im Forum kommunizieren, sondern direkt zur Orga ist ja auch verständlich, da es eben darum geht sich in der Gruppe nicht positiv gesehen zu fühlen und man sich dann vermutlich auch nicht gerade in der Lage sieht noch explizit Aufmerksamkeit auf dieses Unwohlsein zu lenken. Eben weil es mit der "Anschuldigung" man habe kein dick genuges Fell einher geht. Aber ich denke gerade hier in unserem Hobby Bereich wollen wir so eins halt möglichst wenig brauchen müssen, sondern uns einfach wohl fühlen können soweit möglich.
    Den Vergleichsdrang der auf die eine oder andere Art im Hobby immer wieder auftaucht (spielt man gut genug? Hat man hübsch genuge Klamotten und Ausrüstung? etc.) ist nun einmal sowieso schon da und da finde ich es gerechtfertigt mit kleineren und größeren Gesten dagegen anzugehen um eine angenehme Atmosphäre zu gestalten in der alle sich kreativ ausleben können.


    EDIT: Die Tatsache dass ich mich jetzt hinsetzen musste und meine Gedanken forumlieren statt nur Bennys Post zu liken ist für mich jetzt zwar aufwendiger, aber für den tatsächlichen Austausch von Meinungen im Forum und als Motivation sich aktiv zu beteiligen statt nur mitlesend und likend vermutlich zuträglich.

    "Die Kälte hat mich eh nie gestört..."

  • Offenbar reichten meine beiden Smileys nicht um meine fundierte Meinung zu dem Thema kund zu tun. Dabei war doch mein erstes Smiley eindeutig sehr traurig und ich habe mit dem Like-Smiley meine Unterstützung zu den kritischen Stimmen gegeben. Und ich wollte eigentlich kein Fass zu dem Thema aufmachen. Allerdings ist ja das Schöne an Diskussionsforen, und anunserer dazu wirklich sehr anständigen Gesprächskultur, dass man dann merkt man ist doch nicht alleine mit seiner differenzierten Meinung (Vielen Dank an AnjaB für das wunderbare Posting, welches mir aus der Seele sprach und auf jeden Fall einen Like verdient hätte. Das oben ist also deiner...), weswegen ich mich auch kurz zu Wort melden möchte.


    Zunächst etwas sehr Grundsätzliches: Mir persönlich gefällt es nicht wie hier im Osten manchmal sehr wichtige und weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Das ist aber auch nicht neu, denn ich habe mich über die Jahre schon häufiger kritischer, verhalten oder sehr deutlich dazu geäußert, sowohl im Forum, wie auch persönlich an die Ostorga. Denn ich mag es nicht, wenn im Hobbybereich über meinen Kopf hinweg wichtige Entscheidungen getroffen werden ohne dass ich vorher die Möglichkeit hatte meine Meinung dazu kund zu tun. Und außerdem erwarte ich dann eine fundierte und ausführliche Erklärung warum die Entscheidung so getroffen wurde. Was ich sehr wohl mag und auch gut finde, deswegen sicher auch nicht in Frage stelle, ist die Notwendigkeit für Entscheidungen. Und hier ist es für mich vollkommen in Ordnung, wenn die Ostorga dies tut und mir ist auch egal nach welchem Modalitäten sie das tut. Denn ich habe mich als Spieler (mit meiner Gruppe) dem Osten angeschlossen und weiß ja, dass es hier eine Orga gibt. Wenn mich da etwas stört kann ich es ja sagen oder woanders hingehen.


    Wie es sich jetzt, Achtung überspitzt formuliert, anfühlt, auch nach den ersten Ergänzungen von Benny: Es gibt Menschen, die fanden das Likesystem nicht gut und haben sich daran gestört oder für sich negative Impulse daraus mitgenommen. Die Ostorga hat offenbar mehr als einmal darüber diskutiert und es gibt irgendwelche wissenschaftliche Thesen dazu, dass man im öffentlichen Social Media Bereich auf Likes verzichten sollte. Deswegen hat die Ostorga jetzt beschlossen, dass wir es nicht mehr verwenden und die Begründungen dazu, das heißt die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu, wie auch die Sachargumente, erst mal vorenthalten. Dadurch erschien mir der Entscheidungsprozess sehr willkürlich und intransparent und ich war davon nicht begeistert, was für mich eher dazu führt dagegen aufbegehren zu wollen, als es zu akzeptieren.


    Gewünscht hätte ich mir, dass die Ostorga der Community mitteilt, dass sie das Like-System gerade kritisch hinterfragen, warum sie das tun und das über die Abschaffung nachgedacht wird. Dann hätten wir die Diskussion hier führen können, man hätte etwas Spannendes über Social Media Forschung gelernt. Und am Ende hätte die Ostorga entschieden, dass das Like-System abgeschaltet wird. Und jeder hätte das Gefühl gehabt eingebunden und gehört worden zu sein (oder hat es verpasst und Pech gehabt) und am Ende musste die dafür zuständige Instanz eine Entscheidung treffen.


    ---


    Was das eigentliche Thema angeht:


    Ich kann schon auch nachvollziehen warum das Like-System im Einzelbeitrag, die entsprechenden Ranglisten und Statistiken oder andere Auswirkungen davon zu negativen Impulsen fühlen. Dabei bin ich ein bisschen bei Kerstin, wenn jemand seine Bestätigung in Likes sucht und neidisch ist, wenn andere mehr bekommen als er selbst, dann bringt das Like-System Probleme zu Tage, die sicherlich nicht durch das System geschuldet sind und auch nicht durch die Menschen, die Likes vergeben oder empfangen. Aber ja, es ist ein Problem, dass für einzelne Menschen nicht schön ist, man muss das ernst nehmen und irgendwie darauf reagieren. Ob es notwendig ist dafür der ganzen sozialen Gruppe ein Instrument wegzunehmen, dass einige ausschließlich positiv wahrnehmen, steht auf einem anderen Blatt. Es ist so ein bisschen die Einschränkung der Freiheiten einer Gruppe um die Gruppe zu schützen, oder?


    Für mich persönlich hatte das Like-System überwiegend und unter dem Strich positive Effekte. Ich freute mich darüber, wenn Leute einen IT-Post von mir mit einem Like versahen und mir so mitteilten, dass sie den Inhalt, meinen Schreibstil oder einfach mich gerne mögen, was auch immer ich in dem Moment daraus gelesen habe. Und wenn ich zu irgendeiner Diskussion ein Statement gegeben habe oder einen Vorschlag zu Ostlagerdingen gemacht habe, dann sah ich es als Bestätigung und fand das auch super. Und genauso habe ich gerne Postings von anderen Menschen geliked, wenn ich darauf gerade Lust hatte. Das fehlt mir jetzt, denn ich werde sicherlich nicht Themen zuspamen, als Alternative, geschweige denn den Leuten ständig Nachrichten schreiben oder mit ihnen chatten. Für soviel Sozialkontakt fehlt mir schlicht die Zeit, auch wenn es sicherlich schöner wäre als ein Like zu setzen. Ich finde allerdings Wertschätzung und Anerkennung in unserem Hobby super wichtig und habe den Eindruck subjektiver Art, dass mir gerade ein Werkzeug dafür genommen wurde. Deswegen geht die Welt nicht unter, aber ich finde es einfach nicht schön.

    Cordovan de la Ron, Reichsgeheimrat des Phönixreiches
    Baron von Fuchshag, Reichsritter von Kerewesch

    (Reichsdekadenzbewahrer des Ostreiches)

  • Hallo lieber Osten,


    erst mal natürlich danke für das ausführliche Feedback zu der Entscheidung.
    Der eher kurz gefasste Post war dem reinen Impuls geschuldet nach einem gewissen Diskussionsprozess die Funktion zu deaktivieren - die gewünschte Erörterung ist uns im Flow durch die Lappen gerutscht, denn auch wir sind eine Hobbyorga, selbst beruflich und privat an vielen Stellen intensiv eingebunden ist und haben in diesem Fall aufgrund der vorausgegangenen Unterhaltungen intern dazu den Wunsch nach allgemeiner Diskussion nicht antizipiert.


    Wir nehmen es, das sei an dieser Stelle gesagt, für die Zukunft mit ,zu überlegen, wie wir Veränderungen dieser Art in Zukunft in und mit der Community gemeinsam besser kommunizieren.


    Zu den verschiedenen Punkten versuche ich hier mal, wie von Joschi gewünscht, auf die genannten Punkte einzugehen und wie von Anne gewünscht auch mal unsere Hintergründe darzulegen, wissend, das ihr das gerne vorab gehabt hättet:


    Forum VS Instagramnutzergruppe: Die grundlegende Nutzergruppe ist hier von sekundärer Bedeutung. Likes entsprechen sozialer Zustimmung, einer positiven Bewertung, einer "guten sozialen Note". Wie von Benny geschrieben erzeugt ein Like aber auch immer einen "Verlierer", nämlich die Person, die innerhalb eines Spieles weniger Likes bekommt. Und die interne Benotung macht, wie von Cordula geschrieben, etwas mit dem Spaß an der Sache. Für weiter informationen empfehle ich diesen Podcast: https://www.happinesslab.fm/episodes/making-the-grade
    Generell ist es die ewige Frage der extrinsischen Motivation. Die Funktioniert gut, wird ja auch deswegen viel verwendet, sorgt aber nicht für unser Wohlbefinden - zumindest wenn man Psychologie und Verhaltensökonomie glauben darf.


    Aktive Zustimmung vs Likes, Wertschätzung: Ein Like ist ein kurzer, positiver Impuls und vom Sender nur als Wertschätzung gemeint- die Aufsummierung in den Posts sorgt aber für eine unterbewusste und unbeabsichtigte Wettbewerbssituation. Gerade auch wenn z.B. manche gepostete Beiträge wie Liedertexte viel und andere nur wenig geliked werden entsteht für den Ersteller ein Ungleichgewicht.
    https://stars.library.ucf.edu/…ext=honorstheses1990-2015
    Diese Studie befasst sich mit jungen Erwachsenen, die Ergebnisse sind jedoch, da das Befriedigungszentrum im Gehirn angesprochen wird, auch für ältere gültig.


    Weitere Studien für erweiterte Informationen:
    Paper/Studies zum Thema Depression/Neid schlechte Auswirkungen
    psycnet.apa.org/record/2013-25137-002
    sciencedirect.com/science/article/pii/S2352250X15002535
    sciencedirect.com/science/article/pii/S0022103116303377


    Zeitungs/Sonstige Artikel
    https://www.psychologytoday.co…-psychological-well-being
    techcrunch.com/2019/09/26/facebook-hides-likes/
    techcrunch.com/2017/12/14/active-vs-passive-social-media/


    Danke auf jeden Fall auch für das mit dem Thema auseinandersetzen und für euer Verständnis, das uns bereits erreicht hat.
    Danke auch für die offene Diskussionskultur - am Ende sind wir ja alle nur daran interessiert, das wir innerhalb des Hobbys möglichst viel nützliches und positives mitnehmen können :)


    Eine schnelle Wertschätzungsalternative suchen wir gerade, das ist aber an die Möglichkeiten der Software gekoppelt :) Sobald wir da was haben geben wir das hier in die Community zur Abstimmung. Ein "Neuer" Likebutton wird es aber vermutlich nicht.

  • Würde es der Mündigkeit der demokratischen Gesellschaft nicht gut tun selbst entscheiden zu können, ob man das System sehen und nutzen will oder nicht?


    Wir können über die Nutzeroberfläche sehr viel selbst einstellen, was wir sehen wollen oder nicht (bspw. Fußzeilen). Vielleicht wäre es ja eine technisch umsetzbare Option das Like-System willentlich zuzuschalten? Ich weiß nicht ob die Forensoftware eine optionale, usergesteuerte Zuschaltung erlaubt?

  • @Zyghmundt ganz große Klasse! The Memes'Re strikes back!


    Es gibt Menschen, denen ist es herzlich egal, ob ein Post (egal ob hier oder in anderen sozialen Medien) Likes bekommt oder nicht, andere reagieren da äußerst sensibel, und ja, das Belohnungszentrum wird in einem Maße angeregt, wie es sonst bei Glücksspiel oder auch bei Drogenkonsum passiert. Ich bin nicht (spiel)süchtig, keine Angst, aber stellt euch vor, einer in unserem Kreis wäre Akoholiker. Ich schätze unsere Community als so rücksichtsvoll ein, dass wir ihm auf Con eben keinen Schnaps unter die Nase halten würden etc. Genauso nehmen wir ja auch auf die jenigen Rücksicht in unseren Freundeskreisen gerade mit dem Rauchen aufgehört haben und fragen zumindest ob es okay ist in dessen Nähe zu rauchen.
    Und überspitzt verhält sich das genauso mit dem Like-Button. Für einige mag es ohne eine kleine Einschränkung sein, für andere aber eine große Entlastung, weil sie durch den Like-Button nicht mehr getriggert sind.


    Also danke, liebe Orga und @Noravelle Pfeffertopf, für euer Vorgehen!

    Figuren:

    Schwertbruder Duncan McConnaghan de Aragoniar von Eschenhain, Paladin des Heiligen Lichtes, Ritter Elesgards, Verweser des Tannengrunds, DER Trossritter (Aussage des Marschalls)
    Der unselige Capitán José Alejandro Ignacio Ramírez de la Silva, Hauptmann des EKK, zum Tode verurteilt, flüchtig

  • Ich war ein bißchen betroffen, als ich das Meme sah. Denn es unterstellt allen Leuten, die Fragen oder kritische Anmerkungen äußerten, sich nur in Arbeit zu stürzen, wenn ihnen was nicht passt. Wenn ich mir nun ansehe, um welche Personen es konkret geht, muss ich eigentlich noch härter schlucken. Das ist nicht in Ordnung.


    Ich bin noch nicht sehr lange dabei, am Reichstag sind es 2 Jahre, aber ich habe immer voll angepackt und man musste mir niemals nachlaufen. Und wenn ich mir die anderen Namen ansehe, dann habe ich Menschen vor Augen, die seit Jahren sehr viel machen.




    Und ich sehe das völlig unabhängig vom Sujet.

  • Der eher kurz gefasste Post war dem reinen Impuls geschuldet nach einem gewissen Diskussionsprozess die Funktion zu deaktivieren - die gewünschte Erörterung ist uns im Flow durch die Lappen gerutscht, denn auch wir sind eine Hobbyorga, selbst beruflich und privat an vielen Stellen intensiv eingebunden ist und haben in diesem Fall aufgrund der vorausgegangenen Unterhaltungen intern dazu den Wunsch nach allgemeiner Diskussion nicht antizipiert.


    Wir nehmen es, das sei an dieser Stelle gesagt, für die Zukunft mit ,zu überlegen, wie wir Veränderungen dieser Art in Zukunft in und mit der Community gemeinsam besser kommunizieren.

    Ich finde es sehr großartig, dass ihr (weil ich glaube du sprichst da für die Ost-Orga) damit so reflektiert umgeht und die Kritik auch annehmt. Weil ich glaube nach ein bisschen Zeit zum eigenen Reflektieren ist das genau der Pudels Kern gewesen, also das etwas knapp und oberflächlich gehaltene Erklärungsposting in Verbindung mit etwas weggenommen bekommen, was man irgendwie lieb gewonnen hat. Hätte ich in einer kleinen Runde über das Likefunktionen-Thema diskutiert wäre mir ehrlich gesagt wohl auch nicht klar gewesen, wie viele Emotionen so ein Schritt auf den Tisch bringen kann.


    Mir ist schon auch klar, dass man es in so einer großen und heterogenen Community eh nicht immer allen Recht machen kann. Und es ist auch super schwierig zu erfassen, was denn jetzt eigentlich die vorherrschende Meinung zu einem Thema ist, selbst nicht wenn man im Forum danach fragt oder wenn man zu einem TS einlädt. Die Rückmeldungen entsprechen ja so gut wie nie einer repräsentativen Stichprobe aus der gesamten Gruppe. Insofern ja, ist es schon richtig, dass ihr Dinge entscheiden müsst, die auf der Orga-internen Meinung in Kombination mit Gesprächen in eurem Vernetzungsumfeld passieren. Das finde ich gut so und ich werde eure Entscheidungen auch weiterhin immer gerne mittragen, weil ich den Osten liebe und eure Arbeit als Orga wertschätze.


    Wenn ihr bei Themen, die mir wichtig sind und die mich interessieren vorher Meinungen abgreift und/oder uns ausführlich erklärt was ihr da warum entschieden habt, dann bin ich damit glücklicher. Und wenn ich mal was nicht gut finde, dann sage ich das schon genauso, wie wenn mir etwas sehr taugt (in Zukunft wohl auch ohne Like-Funktion, dann einfach aus Bequemlichkeit womöglich seltener). Und ja, manchmal ist meine Meinung vielleicht nicht so sachlich und auch mal emotional oder nicht in der Tiefe reflektiert, aber definitiv nie böse gemeint. :)

    Forum VS Instagramnutzergruppe: Die grundlegende Nutzergruppe ist hier von sekundärer Bedeutung. Likes entsprechen sozialer Zustimmung, einer positiven Bewertung, einer "guten sozialen Note". Wie von Benny geschrieben erzeugt ein Like aber auch immer einen "Verlierer", nämlich die Person, die innerhalb eines Spieles weniger Likes bekommt.

    Das finde ich eine sehr spannende These. Weil demnach wäre ja bei der Nutzung der Instrumente im Forenbereich bzw. in sozialen Medien auch die Zielgruppe nicht wichtig. Und die Zielgruppe LARPer bzw. Ost-Community unterscheidet sich ja sehr stark von der Öffentlichkeit bei Instagram oder Facebook. Mich wundert das tatsächlich sehr, weil das so gefühlt ziemlich allen Zielgruppenüberlegungen entgegensteht, die es ja in allen Bereichen des Internets so gibt (Facebook, Google, Webseiten, Individueller user content, Game Design). Werde mich also gerne mal mit den wissenschaftlichen Links beschäftigen und bedanke mich herzlich für Zeit und Mühe die herauszusuchen und zu verlinken.


    Der Erklärung mit dem "Verlierer" und wohin das als Überlegung führen kann, also zu verschiedenen unschönen Emotionen, kann ich soweit folgen. Das ist ja durchaus etwas, was in unserem Hobby an verschiedenen Stellen vorkommt. Ob man die Menschen durch Einschränkung von technischen Möglichkeiten davor schützen muss oder kann, ist eine andere Frage.

    Aktive Zustimmung vs Likes, Wertschätzung: Ein Like ist ein kurzer, positiver Impuls und vom Sender nur als Wertschätzung gemeint- die Aufsummierung in den Posts sorgt aber für eine unterbewusste und unbeabsichtigte Wettbewerbssituation. Gerade auch wenn z.B. manche gepostete Beiträge wie Liedertexte viel und andere nur wenig geliked werden entsteht für den Ersteller ein Ungleichgewicht.

    Ist auch soweit nachvollziehbar und argumentativ sehr schlüssig. Ich würde sogar bestätigen, dass es diesen positiven Effekt definitiv gibt, beim Sender und beim Empfänger. Der Sender freut sich über einen Inhalt und kann mit dem Like-Klick den positiven Impuls zum Ausdruck bringen. Der Empfänger erhält den Impuls und kann sich auch darüber freuen. Andere Nutzer bemerken es und können sich auch daran orientieren, was anderen hier gefällt. Und ja, das hat nur kurzfristige Effekte, genau dann wenn es passiert. Aber eben dieser Impuls ist ja toll, also auch wenn er kurzfristig ist, dann ist das ja wünschenswert. Weil wieso sollten wir eine langfristige Wirkung daraus erzielen wollen oder irgendeine Motivation? Das ist doch gar nicht der Anspruch der Funktion.


    Aber ja, Wettbewerbssituation und Ungleichgewicht durch die Quantifizierung, das ist tatsächlich ein Problem, also nicht für jeden, aber es ist vergleichbar damit, dass manche nicht so gerne Brettspiele spielen, bei denen es Gewinner und Verlierer gibt und lieber kooperative Spiele wählen, während manch halt Spaß daran haben ihre "Gegner" in stundenlangen Strategierunden "zu vernichten". Wobei das jetzt nur ein schlecht gewähltes, aber plakatives Beispiel für unterschiedlichen Geschmack ist. Ich will das Kernthema nicht verharmlosen und sehe die Problematik darin schon, nämlich eine, die aus der Funktionsweise der Like-Funktion im Forum und der dahinterliegenden Programmierung entsteht. Eigentlich wäre es optimal, wenn man ein Like setzen kann, das für den Sender sichtbar ist, er aber andere Likes auch nicht sieht. Und dann kommt beim Empfänger dieses Like als "Herzchen" an, aber nirgendwo wird gezählt oder geliked. Und in seinen Benachrichtigungen sieht man die Likes qualitativ, aber nicht quantitativ. Oder übersehe ich in dieser Überlegung jetzt einen Nachteil?


    Oder wäre es denkbar das Like-System oder ein neues, besseres System auf eine Benutzergruppe "Like-Fans" zu beschränken, der man freiwillig beitreten und sie auch wieder verlassen kann, je nachdem ob man da mitmachen und es sehen will oder eben nicht?

    Eine schnelle Wertschätzungsalternative suchen wir gerade, das ist aber an die Möglichkeiten der Software gekoppelt Sobald wir da was haben geben wir das hier in die Community zur Abstimmung.

    So eine Lösung wäre wahrlich großartig. Offenbar beschäftigt man sich ja in den sozialen Medien und in der Forschung durchaus mit dem Thema. Gibt es da denn schon Alternativen zum Like-Button?

    Cordovan de la Ron, Reichsgeheimrat des Phönixreiches
    Baron von Fuchshag, Reichsritter von Kerewesch

    (Reichsdekadenzbewahrer des Ostreiches)

  • Lieber Christian,
    danke für die ausführliche Reflexion und das Verständnis :) . Auf einen deiner Punkte mag ich hier gleich direkt nochmal eingehen:

    Das finde ich eine sehr spannende These. Weil demnach wäre ja bei der Nutzung der Instrumente im Forenbereich bzw. in sozialen Medien auch die Zielgruppe nicht wichtig. Und die Zielgruppe LARPer bzw. Ost-Community unterscheidet sich ja sehr stark von der Öffentlichkeit bei Instagram oder Facebook. Mich wundert das tatsächlich sehr, weil das so gefühlt ziemlich allen Zielgruppenüberlegungen entgegensteht, die es ja in allen Bereichen des Internets so gibt (Facebook, Google, Webseiten, Individueller user content, Game Design). Werde mich also gerne mal mit den wissenschaftlichen Links beschäftigen und bedanke mich herzlich für Zeit und Mühe die herauszusuchen und zu verlinken.

    Das ganze Thema ist eher im psychologischen Bereich angesiedelt und entfernt sich argumentativ von einer zielgruppenzentrierten zu einer verhaltensökonomisch begründeten Argumentation. Die ganze Like-Sache greift ganz basale Gehirnfunktionen auf, die weder starke demografische Muster aufweisen noch eindeutigen zielgruppenspezifischen Mustern folgen. Es ist quasi eine darüber stehende Logik, die zwar in Zielgruppendiskussionen ihre Anwendung finden kann, aber hier vor allem etwas damit zu tun hat, wie das menschliche Gehirn allgemein Arbeitet. Auf deutsch - man kann sich fast nicht dazu entscheiden, was diese Online- Dinge mit uns tun und wir können es auch schwer einschätzen wie es bei wem so is.
    Da entwickelt sich die Forschung natürlich auch stetig weiter, und gerade die Verhaltensökonomik gemeinsam mit den Neurowissenschaften geht diesen Wirkweisen seit ein paar Jahren etwas genauer auf den Grund :)



    Zu den restlichen Punkten: Es passiert da, wie du schon sagst, in den sozialen Medien sehr viel und ich persönlich verfolge da die aktuellen Forschungsstände quasi tagesaktuell (auch aus beruflichen Interesse :) ) und bin selbst sehr gespannt auf weitere Erkenntnisse :)

  • Ich schließe mich sehr den Positionen von Kerstin und Anja.


    Ich kenne zugegeben auch keine Studien in denen Suchtmodelle allgemeingegültig auf Social Media angewandt wurden (losgelöst von der Debatte OB wir hier überhaupt annährend eine gleiche Struktur und Sozialumfeld wie die meist untersuchten Medien wie FB, Twitter und Instagram haben).
    Was es gibt, das wie Kerstin ganz gut zusammenfasste, die Beobachtung, dass Likes oder das Ausbleiben der Likes bei Leuten die Selbstbestätigung stark aus diesen holen, einen großen emotionalen Impact in positiver und negativer Hinsicht haben können. Und es Suchtmuster geben kann, wenn die Persönlichkeit entsprechend angreifbar ist.


    Die Debatte OB wir hier aber die gleichen Strukturen und Sozialumfelder haben wie in Social Media, halte ich aber für wichtiger. In Diskussionen sind die Like Buttons für mich mehr als nützlich und ich vermisse sie gerade hier schon deutlich.


    Deswegen danke an Christian, Kerstin und Anja B. für ihre Ausführungen.
    Und ich schließe mich an, das Meme ist etwas daneben.


    Gruß
    Tim

    "Wenn wir alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte"

  • Ich muss hier einmal anmerken, dass mich der Orga Umgang mit dieser Diskussion unzufrieden macht.
    Es gibt hier viele Fragen, Einwürfe und auch Vorschläge und ich habe den Eindruck hier hat man nach einen Orga TS mal fix nen Beschluss gefasst und nen Knopf gedrückt, aber keiner hat wirklich Zeit sich mit dem Thema jetzt noch mit uns als Community auseinander zu setzen. Niemand scheint sich Zeit nehmen zu können um hier wirklich mal tiefer auf die Beiträge einzugehen und alles abzuarbeiten was mit diesem Thema zusammenhängend nun auf den Tisch kommt. Ich gehe auch davon aus, dass niemand Zeit hat die Vorschläge zu anderen technischen Umsetzungen auf Machbarkeit hier mit der Forensoftware zu testen.


    Ich habe jetzt in den letzten paar Tagen mehrmals drauf rumgedacht und komme noch immer zu dem Schluss, dass ich die Abschaltung dieser Funktion hier im Forum nicht gut finde (anders als z.B. wenn das bei FB mal kommen sollte). Ich finde das Thema Wertschätzung, dass mit der Like Funktion hier direkt im Zusammenhang steht, z.B. in unserem Hobby und auch hier in der Community viel relevanter als Digital Detox Themen. Ich habe aber auch den Eindruck, dass ich mich hier aktuell garnicht ausführlich dazu auslassen brauche, weil eh niemand wirklich Stellung zu einer inhaltlichen Diskussion bezieht.


    Btw.: Auch ich finde das Meme schwer daneben