An die Alchemisten - Analyse - Wie & Was? - Gift o. Trank?

  • Ich bin gerade dabei, mir eine Art "Set" zur Analyse zusammen zu stellen und hab mir schon einige Gedanken gemacht.


    Mich würde aber brennend interessieren wie machen das so die Veteranen unter den Alchemisten, wie würdet ihr es machen für die die noch nicht so lange dabei sind. Mich interessiert dabei nicht nur die Darstellung mit Brausepulver oder ähnliches, sondern auch die reine herangehensweise bzw. IT "Begründung" warum und was man da eigentlich macht.


    Schreibt auch gerne, was ihr schon mal analysieren musstet Gift, Tränke oder sogar Erze oder Steine?

    Da steh ich nun, ich armer Tor,
    und bin so klug als wie zuvor.

  • Lassen sie mich durch, ich hab Chemie studiert


    Hey. Super Thema. Ich tauche ja mit meinem Arzt auch immer mal wieder in die Alchemie/Heiltrank/Gifte Ecke ab, daher hab ich da auch schon öfter dran rumüberlegt.


    Grundsätzlich kann man erstmal auf die ganz grundsätzlichen Eigenschaften (physikalisch wie al-chemisch) untersuchen. Also Farbe, Beschaffenheit, Geruch, Geschmack. Dann Schmelzpunkt (ohne Thermometer schwierig, aber da kann man sich halt damit behelfen, wie schnell der Stoff über einer Kerzenflamme schmilzt), Siedepunkt, brennt die Substanz? Ist sie in Wasser, Weingeist, Ether oder in Öl lösbar, wie siehts mit der Reaktion mit Säuren und Basen aus? Was passiert, wenn man den Stoff löst und Licht aus einem Prisma durchleitet? Verschwinden da bestimmte Farbbanden?
    Fortgeschrittener ist dann die Zerlegung des Stoffes durch Destillation oder durch Aufschmelzen mit 'speziellen' alchemischen Reagenzien. Farbreaktionen kann man machen, dazu den Stoff lösen und die farblose Lösung dann in ein Glas schütten, in dem Lebensmittelfarbe als Pulver drin ist. Da reichen auch Spuren für eine Färbung.
    Im Grunde ganz viel Rumgelaber ala: "Also ich lass den jetzt mit dem und dem Reagenz reagieren, wenn es das macht deutet es auf a. macht es was anderes deutet das auf b."


    Allerdings: Das Ganze ist eine Zaubershow, ohne ne gute SL die dich frei machen lösst wird das doof. Ihr agiert ja nicht mit richtigen Chemikalien. Also muss die SL dir vorher sagen, was du herausfinden wirst. Oder du machst erstmal und sie sagen es dir danach. Aber besser wirds für dein Spiel, wenn du vorher weist, was rauskommen soll und dann dein Analysespiel darauf aufbaust

    Universal laws are for lackeys - Context is for Kings

  • Hmm,... die letzten Dinge, die ich zuletzt analysieren musste....
    Blut, Blut, Blut und einen Parasiten, der einen ganzen Körper durchzogen hat.


    Was mich angeht, dann habe ich in erster Linie mit Vergiftungen oder ähnlichem zu tun. Das liegt aber vermutlich daran, dass ich mich als Heiler eher mit dem medizinischen Teil der Alchemie auseinandergesetzt habe.

    In meinem Kopf war das eben noch ganz logisch....

  • Blut, Blut, Blut und einen Parasiten, der einen ganzen Körper durchzogen hat.

    Und wie habt ihr das analysiert [IT wie OT] ?


    Mir selber sind da mehrere Ideen schon im Kopf [zumindest OT], zum einen Rotkohlsaft - macht hübsche Farbreaktionen, also auch was für die Gaffer. ich bin mir nur mit der IT Verwendung bzw. der IT Erklährung ganz sicher. man könnte zum Beispiel die Farben mit den Elementen assoziieren oder einfach rot und gelb Giftig und blau ungiftig, wobei der Rotkohlsaft der Farbindikator ist und eine zweite Reagenz eine Art Aktivator? Bin leider nicht vom Fach ;( und die letzte Chemiestunde ist bestimmt schon 13 Jahre =O her.



    Zitat von Frey Thomasson

    Was passiert, wenn man den Stoff löst und Licht aus einem Prisma durchleitet? Verschwinden da bestimmte Farbbanden?


    Allerdings sollte die zu durchleuchtende Substanz transparent sein, oder hab ich da einen Denkfehler?




    Zitat von Frey Thomasson

    ... oder durch Aufschmelzen mit 'speziellen' alchemischen Reagenzien.

    Stelle ich mir spontan schwer zum darzustellen vor und was würde man damit erreichen wollen?

    Da steh ich nun, ich armer Tor,
    und bin so klug als wie zuvor.

  • Ich hatte bisher meist das Problem, dass ich/wir erst einmal drauf los analysieren mussten. Entweder war (bei größeren Sachen) eine SL die ganze Zeit anwesend, die uns dann das Ergenis eines bestimmten Tests mitgeteilt hat ("Ja, ist ein Gift drin.", "Das Ganze scheint eine Säure zu sein."), oder man hat eine ganze Weile von sich hin analysiert und hat hinterher das Ergebnis von der SL erzählt bekommen. In der Regel habe ich das Ergebnis also immer erst hinterher erfahren - was es schwierig macht, einer bestimmten Reaktion eine konkrete Eigenschaft zuzuordnen.


    Wichtiger ist es, optische Effekte zu erzeugen und dann überzeugend so zu tun, als wüsste man, was man tut (oder auch manchmal einfach verwirrt drein zu schauen und ein "Das kommt jetzt überraschend..." zu murmeln). Rotkohlsaft ist eine gute Möglichkeit. Oder einfach eine simple Indikatorlösung aus der Apotheke oder so. Backpulver/Natron und Zitronensaft sorgen für eine schäumende Reaktion. Oder einen Farbklecks auf ein feuchtes Filterpapier tropfen und den Verlauf beobachten. Bleigießen ist sicher auch eine Möglichkeit.


    Man kann sich ganz gut Ideen holen, wenn man mal im Internet nach "Chemische Experimente für Kinder" sucht. Für mich ist dabei immer wichtig, dass das Ganze absolut ungiftig ist und im Zweifel einfach im nächsten Graben entsorgt werden kann. ;)

    In meinem Kopf war das eben noch ganz logisch....

  • Für mich ist dabei immer wichtig, dass das Ganze absolut ungiftig ist und im Zweifel einfach im nächsten Graben entsorgt werden kann.

    Das sehe ich ganz genauso, so können Unfälle vermieden werden und es gibt genügend andere die die Umwelt verwüsten :thumbdown: .


    Zitat von Emma

    Ich hatte bisher meist das Problem, dass ich/wir erst einmal drauf los analysieren mussten. Entweder war (bei größeren Sachen) eine SL die ganze Zeit anwesend, die uns dann das Ergenis eines bestimmten Tests mitgeteilt hat ("Ja, ist ein Gift drin.", "Das Ganze scheint eine Säure zu sein."), oder man hat eine ganze Weile von sich hin analysiert und hat hinterher das Ergebnis von der SL erzählt bekommen.

    Bei mir war das bisher auch so, aber ich will versuchen verstärkt bei solchen Situationen mit der SL zusammen arbeiten. Einerseits ist es für das Charakterspiel schöner wenn man weiß was am Ende passiert, da lassen sich viele Sachen besser ausspielen und die SL muss nicht zwingend die ganze Zeit den Sufflör spielen.


    Auf der Anderen Seite wird die SL auch entlastet, ich hab da so eine Situation im Kopf wo wir, ich glaube, zu viert bestimmt fast 2 Stunden rum analysiert haben und die SL ständig was anderes zutun hatte, weil da gerade mehrere Plot-Stränge zusammen liefen. War für beide Seiten suboptimal.

    Da steh ich nun, ich armer Tor,
    und bin so klug als wie zuvor.

  • Leider habe ich diesen Thread hier erst jetzt war genommen,


    ich spiel auch einen Alchemisten, der aber nicht als toller Gelehrter auftritt. Ich bezeichne mich gerne als Schlachtfeld Alchemist und agiere entsprechen.


    Ich habe schon alles mögliche analysiert wie Gifte, Blut, Metalle, Rückstände der Verfemten wie ölige Pestilenz, Schleim auf Artefakten usw.
    Dazu aber auch andere Dinge gemacht wie Tränke brauen, Bomben bauen, Wasser zu brennen bringen.


    Für mich wichtig ist ein Mindestmaß an Ausstattung mit Glasgeräten, z. B. eine Destille mit Brenner, verschiedene Kolben und Flaschen und natürlich auch "Reagenzien"
    Das ist bei mir üblicherweise Lebensmittelfarbe, Backpulver, Vitamintablette, Duschgel, Zuckerkugeln (Kuchendekoration).
    Das sind alles Produkte die nicht weiter gefährlich für Mensch und Umwelt sind und können einfach entsorgt oder auch als Trank getrunken werden


    Zum analysieren nehme ich dann die Probe und gebe die verschiedenen Zutaten dazu, oft genug dann erst einmal mit "negativen" Ergebnissen begleitet von Kopfschütteln und enttäuschtem vor sich hin brummeln, bis dann der aha- Punkt kommt, gegebenenfalls in Absprache mit der SL.
    Mein Motte , je bunter, um so schöner. Gerade Lebensmittelfarbe färbt sehr intensiv, da reichen schon winzige Mengen um einen Effekt zu erzeugen.
    Ich mache es so, da ich einen Tropfen oder Krümel im Mikromaßstab in die Vorlage der Destille gebe , dann Wasser dazu schütte, das sich dann spontan färbt. In den Auslauf der Destille gebe ich dann eine andere Farbe, die dann vom kondensierenden Wasser auch wieder färbt, nur halt anders. für den Betrachter sieht das dann schon spektakulär aus , wenn sich Wasser z.B. spontan rot wird und dann z.B. blau kondensiert. Das ganz ist ungiftig und die Tränke können auch unbedenklich getrunken werden, so ich einen Trank braue.


    Echte Chemikalien kommen bei mir nur in ganz speziellen Fällen zum Einsatz. Da ich im echten Leben Chemiker bin, weis ich auch sehr genau, was ich da tue, wenn ich sie einsetzte. Alle, die mit Chemie normalerweise nichts zu tun haben sollten da besser nicht mit umgehen.


    Oft genug werde ich von Spielern des Lagers dabei beobachtet, es gibt Kommentare oder Fragen zu dem was ich da mache, üblicherweise großen Respekt vor dem Tun und natürlich auch Angst es könnte etwas passieren , wie eine Explosion. Für mich ein großer Spaß mit den anderen so zu spielen.
    Es ergibt sich aus dem Spiel auch immer wieder der Kontakt zu anderen Alchemisten, mit denen ich mich berate und Informationen austausche, d.h. ich bin auch recht oft in verschiedenen Lagern unterwegs oder bekomme Besuch.


    Ich halte es für mich wichtig als Alchemist alle Versuche, ob Analyse oder Brauen mit dem entsprechenden Zeitaufwand zu spielen, soll heißen ich sitze dann wirklich da und tue was, möglichst so, das die anderen anwesenden das nicht durchschauen, hie mal was schütteln, das was zusammen schütten, dort was abfüllen, das Spiel ergibt isch dann von alleine.

    Wenn du mich laufen siehst, bleibe dicht hinter mir. ich bin der Falkensteiner Alchemist!

  • Die Idee mit der Lebensmittelfarbe im Auslauf der Retorte find ich wirklich super, das muss ich auch unbedingt mal ausprobieren, so etwas Ähnliches ist mir mal versehentlich passiert. Ich hatte vor einer Con einige Reagenzien mittels eines Trichters abgefüllt und nach der Lebensmittelfarbe nicht gereinigt, nun und auf der Con habe ich dann etwas analysiert und hoppla, das sollte jetzt aber nicht blau werden, da war ich OT wie IT überrascht :).


    Du sagtest, dass du in Ausnahmefällen auch Chemikalien verwendest, nur Interessehalber, welche und was stellst du damit dar. Generell sehe ich das wie so wie du oder die anderen, Sicherheit und Umweltschutz geht vor, außerdem habe ich OT, so ziemlich gar nichts mit Chemie zu tun.

    Da steh ich nun, ich armer Tor,
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  • Ich habe schon mal Vitamintabletten mit Kaliumpermanganat erhitzt.


    Kaliumpermanganat ist ein starkes Oxidationsmittel und in dieser Form nicht so gut für die Umwelt.
    Reste kann ich in eine leeren Flasche sammeln und im Labor entsorgen.
    Kaliumpermanganat ist in geringen Mengen in Wasser tiefviolett.
    Durch die Vitamintabletten entfärbt sich das Kaliumpermangangant und wird zu ungefährlichen
    Braunstein, die Entsorgung war wie oben beschrieben.
    Kann man als Nachweisreaktion für Gifte oder anderes verwenden.


    Auch ein netter Versuch: Als "Aufschlagzünder für Brandpfeile"


    Glycerin auf ein Häufchen Kaliumpermanganat tropfen, das ganze einzündet sich nach kurzer Zeit.
    Geht aber nur auf feuerfester Unterlage oder in einem Tiegel. Die Reste sind fest aber bitte nicht in die Umwelt werfen.



    "Bombenversuche"


    Ich habe einen 10l Blecheimer mit Holzbrettchen zu einem Faß umgebaut, untern ein Loch für eine Zündschnur bohren, dann etwas handelsübliches Feuerzeuggas reinsprühen, Zündschnur rein anstecken und bum, der Feuerball ist im Dunkeln natürlich besser zusehen. Die Zündschnur kann auch eine Wunderkerze sein, bitte auf Abstand achten.


    Grünes Feuer:


    Brennspiritus oder noch besser Methanol mit etwas Borsäure schüttel, es entsteht Borsäuremethylester und der brennt intensiv grün. Vorsicht mit Methanol und dem Börsäureester, beides ist giftig. Da alles verbrennt, ist keine Entsorgung notwendig.


    Das habe ich mal auf dem CoM zu Lösung der Aufgabe: Bringe Wasser zum brennen und erkläre wie es geht gemacht. Als Erklärung: Ich habe die " brennbare Essenz des Weines, der ja im Wesentlichen Wasser ist" aus dem Wein destilliert, Da es Weiswein war brennt die Flamme logischerweise grün.
    Ich habe auch eine kommerzielle rot brennende Flüssigkeit, wird wahrscheinlich Calziumstearat in Ethanol sein, habe ich aber noch nicht analysiert.


    Das ist das, was mir so spontan eingefallen ist.


    Da du mit Chemie nichts zu hast empfehle ich dir mal die einzelnen Dinge zu googeln und dann kannst du dir selber überlegen ob du was davon machen möchtest.


    Ansonsten gibt es bei Lederkram.de diverse Dinge für Alchemisten, die schon ganz nett und meiner Ansicht nach auch nicht zu teuer sind.

    Wenn du mich laufen siehst, bleibe dicht hinter mir. ich bin der Falkensteiner Alchemist!

  • Interessant, ich stell mir gerade die erstaunten Gesichter der "Zuschauer" vor, schön. Ich werde mir das wirklich mal ansehen. Ich halte mich bisher eher an so sachen wie Essig und Natron oder Pflanzen zum Färben. Ein kleines Experiment hatte ich mal mit Kupfersulfat, schicke Kristalle und macht schöne grüne Flammen, aber muss auch gesondert entsorgt werden.


    Ich habe schon alles mögliche analysiert wie Gifte, Blut, Metalle, Rückstände der Verfemten wie ölige Pestilenz, Schleim auf Artefakten usw.
    Dazu aber auch andere Dinge gemacht wie Tränke brauen, Bomben bauen, Wasser zu brennen bringen.


    Hast du da eine Art Standard-Equipment oder Analyse-Set? wenn ja, aus was besteht das? Ich muss zugeben bei meiner letzten Con bin ich, für meine Verhältnisse etwas an meine Grenzen gestoßen, weil ich da, na ja das was IT analysiert werden wollte war OT nicht da ... ... mh ...
    ich muss mit da zu sagen, an der Alchemie gefällt mir am besten, das auch die anderen Spieler was zum sehen haben, bei zumindest den meisten magischen Analysen denen ich beiwohnen musste beschränkte sich das ganze auf Licht und Licht und gemurmel. Ihr dürft mich gerne als Fantasielos bezeichnen, ist halt so.


    Wie wärt ihr damit umgegangen, bzw. wie habt ihr feste Substanzen oder gar Artefakte schon alchemisch analysiert? Stelle ich mir auch schwer vor, zumindest meine Analysen bestehen aus zusammen gießen von Flüssigkeiten und viele IT Dinge sind OT gar nicht aus metall oder gar brennbar, da macht das Schmelzen zwar einfach aber, wer lässt seine Latexwaffe gerne abfackeln ;)

    Da steh ich nun, ich armer Tor,
    und bin so klug als wie zuvor.

  • Ich hab bisher nur als NSC Alchemie betrieben, aber mir damals ein paar Dinge ausgedacht, die eigentlich eine gute Show gemacht haben.


    Artefakte: man kann ja Proben nehmen, ein bißchen „Abschaben“ und dann ein kleines Schälchen vorbereitet haben.


    Magnesiumband find ich in dem Kontext sehr dankbar (anzünden).


    Ansonsten das berühmter Emser Pastillen-Experiment (verfemt!) Kinderfeuerwerk an Silvester auf Vorrat kaufen und in einem hitzebeständigen Tontopf abbrennen, Tinte in Öl/Wasser.


    Es gibt in Kinderchemiekästen „Bunsenbrenner“ mit Lampenöl. Schauen gar nicht schlecht aus.

  • Ganz billige und umweltfreundliche Effekte für den Alchemisten:


    - Malven-Blüten aus der Apotheke wirken wir Lackmuss (Farbumschlag bei Säure und Basen).
    - Natron und Citrus-Pulver aus der Supermarkt. Das kann man trocken mischen und dann in warmen / heißes Wasser geben und hat sofort eine starke Reaktion.

    - Keshefeyn'Mitra Yanitâr'ar -
    - Südliches Siegel -